5 gute Gründe für mich, minimalistisch zu leben

Jedes Jahr zum Jahreswechsel machen sich viele Menschen Gedanken über das vergangene Jahr und das Jahr, das vor ihnen steht. Dazu gehöre auch ich. Im vergangenen Jahr habe ich gelernt, dass materielle Dinge an Gewicht in unserem Leben verlieren, wenn es an wichtigerer Stelle mangelt: der Gesundheit. Daher möchte ich mich im kommenden Jahr mehr mit dem Thema Minimalismus auseinandersetzen und auch mehr über meine Gedanken dazu schreiben.

Dies ist auch der Grund, weshalb ich dir hier meine 5 guten Gründe zusammenfasse, warum ich gerne minimalistisch lebe.

1. Weniger verlegen, verlieren und suchen

Weniger Besitz, der rumliegt, verstaut werden muss oder einfach nur da ist kann verloren gehen. Daher habe ich mich auf das Wesentliche beschränkt und habe eine kleine Menge an Gegenständen, die mich jeden Tag begleiten. Dadurch, dass ich diese Gegenstände reduziert habe, verlege ich sie seltener. Entsprechend fällt auch das Suchen nach verlegten Schlüsseln, Geldbeuteln, Taschen, Ausweisen und Karten weg.

Früher habe ich oft meinen Geldbeutel verlegt, schlimmer war die Monatskarte für den Bus. Die ist regelmäßig verschwunden – und natürlich immer genau dann, wenn ich sie dringend gebraucht habe, nämlich morgens kurz bevor ich zum Bus musste. Das hat mich immer unglaublich aufgeregt, weil mich solche Situationen immer an meinen eigenen Fähigkeiten zweifeln ließen (“Du bis so blöd, du verlegst ständig was!”). Seit ich weiß, was ich habe und brauche, sind solche Gedanken auch Geschichte. Verloren habe ich schon lange nichts mehr.

2. Minimalismus gibt mir Struktur

Durch weniger Besitz habe ich mich recht gut strukturiert. Das wiederum hilft mir bei der Konzentration, denn ich bin ein Mensch, der eine feste Struktur braucht (sich blöderweise aber nur langsam an Routinen gewöhnt). Ein Beispiel: Ich besitze genau vier Jacken: Einen warmen Parka, einen schicken Mantel, eine gefütterte College-Jacke und eine leichte Leder-Jacke. All diese Jacken hängen an der Wohnungstür. Verlasse ich das Haus, muss ich nicht überlegen, welche Jacke nun passt, denn ich habe sie (auch hier in der Aufzählung übrigens) der Wärme nach geordnet. So muss ich beim Verlassen der Wohnung nur eine Jacke (der Wetterlage angemessen) greifen – und habe hier exakt vier Optionen. Eine überschaubare Anzahl an Entscheidungen für mich 😉

3. Aufräumen und Putzen machen mir Spaß

Wie meine Jacken an der Garderobe an der Wohnungstür haben auch meine anderen Dinge ihren festen Platz. Bei einer überschaubaren Anzahl an Gegenständen ist das gar nicht mal so schwer. Kabel zum Beispiel bewahre ich in einer einzigen Box auf. Liegt ein Kabel noch auf dem Schreibtisch rum, gehört es in diese eine Kiste.

Eine Routine, an die dich mich seltsamerweise schell gewöhnen konnte, ist das Erkennen von Gegenständen, die nicht an ihrem Platz sind. Und die räume ich dann eben schnell weg, ihren Platz kenne ich ja. Das tägliche Aufräumen von liegengebliebenen Dingen gibt mir zusätzlich eine Struktur. Das kann ich mittlerweile so gedankenlos machen, dass es schon fast eine meditative Wirkung auf mich hat.

Gleiches gilt übrigens auch für das Putzen. Mit weniger Dingen, die rumliegen, geht auch das viel schneller. Eine Fensterbank, die nicht mit Deko “zugestellt” ist, ist eben einfacher abzuwischen. Gleiches bei Regalen

4. Minimalismus schont die Umwelt

Im Jahr 2020 fiel das Datum für den Earth Overshoot Day auf den 22. August. An diesem Tag haben wir als Menschheit bereits die Ressourcen aufgebraucht, die für das ganze Jahr gedacht waren. Wohlgemerkt liegt der August fast in der Mitte des Jahres. Kurz gesagt: in einem guten halben Jahr verbrauchen wir bereits die Ressourcen, die uns ein ganzes Jahr versorgen sollen.

Übertragen auf ein kleineres Beispiel bedeutet dies, dein Gehalt ist bereits zum 16. jedes Monats aufgebraucht. Geld für den Rest des Monats leihst du dir bei Freunden und der Bank, schließlich musst du das ja erst später zurückzahlen. Klingt doof, oder?

Unter dem Strich verbrauchen wir aktuell also zu viele Ressourcen. Einige benötigen wir zum Überleben (z.B. Nahrungsmittel), andere Dinge besitzen wir einfach nur, damit wir sie haben. Der Minimalismus wirkt dem etwas entgegen. Weniger Besitz bedeutet auch weniger Ressourcenverbrauch. Dabei sind Minimalisten nicht immer “Ökos”, sondern meistens nur Realisten.

5. Geld und Zeit sparen

Der letzte meiner Gründe ist für viele Minimalismus-Starter einer der ersten. Viele erhoffen sich, durch ein minimalistisches Leben Geld und Zeit zu sparen, um es für die wichtigen Dinge zu haben. Bei mir ist das der Fall – besonders im Jahr 2020.

Läden waren zeitweise geschlossen (und sind es wieder), DHL-Zusteller*innen sind ohnehin unterbezahlt und überlastet, beim Lebensmitteleinkauf herrscht getrübte Stimmung. Das “Einkaufserlebnis” ist im vergangenen Jahr so durcheinander geraten wie noch nie. Mir persönlich ist es daher auch sehr leicht gefallen, weniger zu kaufen – nämlich so gut wie nichts (Lebensmittel ausgenommen). Dadurch starte ich in das neue Jahr mit einem guten finanziellen Polster – und stelle mir gleichzeitig die Frage, welche Auswirkungen es auf unsere Zukunft hat, wenn unserer aller Wohlstand so stark vom eigenen Konsum und dem Konsum anderer abhängig ist. Vielleicht schreibe ich darüber auch mal einen Beitrag…

Auch Zeit habe ich viel “gewonnen” – wobei ich nun als Minimalist ja nicht mehr Zeit habe, als davor. Aber die Aktivitäten, denen ich meine Zeit widme, haben sich verändert: ich habe begonnen Spanisch zu lernen, lese öfter, räume täglich auf und putze ein bisschen (für das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden, das aktuell sehr wichtig ist) und finde darüber hinaus noch Zeit, diesen Blog hier fortzusetzen.

Ich bin Toby Schmidt, Minimalist, Online-Marketing-Begeisterter, Web-Entwickler, WordPress-User und -developer und hauptberuflich Data Scientist bei Conceptboard.

In meinem persönlichen Blog schreibe ich über Themen, die mich interessieren – von Minimalismus-Erfahrungen über Technik-Tips bis hin zu Hilfe-Artikeln für fortgeschrittene Mac OS User.

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